Berichte

Vitiligo = Weißfleckenkrankheit

Mögliche mit Diabetes Typ 1 assoziierte Autoimmunerkrankung

Es trifft die Menschen völlig unvorbereitet: sie stellen ein paar kleinere weiße Flecken auf der Haut fest, die sich häufig vergrößern. Vom Arzt erhalten sie die Diagnose: Vitiligo, auch Weißfleckenkrankheit genannt.


Allein in Deutschland sind rund eine Million Mensch Menschen betroffen. Dabei handelt es sich um eine Störung der pigmentbildenden Zellen, den sogenannten Melanozyten. Sie sind nicht mehr in der Lage, den Hautfarbstoff Melanin zu bilden. In der Folge entstehen weiße Flecken auf der Haut, die sich häufig über die Jahre schubweise ausbreiten.

Das ist zwar weder ansteckend noch schmerzhaft, bedeutet aber für die Betroffenen eine Einschränkung ihrer Lebensqualität und eine zum Teil starke psychosoziale Belastung. Sie leiden insbesondere im Sommer unter den Blicken der Mitmenschen. Aus diesem Grund ziehen sich viele Betroffene zurück. Sie meiden die Sonne, um den Kontrast zwischen weißen Flecken und normal pigmentierter Haut nicht zu verstärken.

Häufig wird Vitiligo nicht als Krankheit verstanden, sondern als rein kosmetisches Problem abgetan. Da es sich aber um eine Störung der zellulären und daher im weiteren Sinn auch körperlichen Funktion handelt, ist Vitiligo keine reine kosmetische Beeinträchtigung. Mittlerweile wird Vitiligo auch im deutschen Gesundheitssystem als ernstzunehmende, behandlungsbedürftige Erkrankung eingestuft. Dadurch wird zukünftig die Möglichkeit bestehen, dass neue Behandlungsoptionen eine Zulassung erhalten können.

Die Krankheit ist bisher nicht ursächlich behandelbar, da die Gründe für ihre Entstehung noch nicht hinreichend erforscht sind. Dennoch gibt es zahlreiche, sehr unterschiedliche Therapieansätze. Im Juli 2022 wurde in den USA durch die FDA das weltweit erste topische Medikament für die Behandlung der Vitiligo zugelassen. Auch weitere Studien sind vielversprechend unterwegs.

Vielfach unbekannt ist, dass Vitiligo oft in Kombination mit weiteren Autoimmunerkrankungen wie z.B. der Schilddrüsenerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis oder auch Diabetes mellitus Typ 1 vorkommt.

(Georg Pliszewski)

Deutscher Vitiligo-Bund e.V.

Im Jahr 2006 wurde der Deutsche Vitiligo-Bund e.V. als bundesweite Selbsthilfeorganisation gegründet.

Der Verein führt Informationsveranstaltungen durch und arbeitet mit forschenden Institutionen zusammen, um die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden und die Grundlagenforschung ideell zu fördern. Er informiert über die Erkrankung und Therapiemöglichkeiten, berät Betroffene und macht ihnen Mut, selbstbewusst mit der Erkrankung umzugehen. Weiteres Ziel ist die Stärkung des Selbsthilfenetzwerkes in Deutschland.

Seit 2019 ist der Verein dem globalen Vitiligo-Netzwerk VIPOC (Vitiligo International Patient Organizations Committee) angeschlossen.

Beim gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ist der Verein mit einem Experten vertreten.

Kontakt:
Deutscher Vitiligo-Bund e.V.
Georg Pliszewski
Frankenring 74
91325 Adelsdorf
Tel.: 09195 99 20 39
E-Mail: mailvitiligo-bund.de
Internet: www.vitiligo-bund.de

 

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