Berichte

Kulinarische Genüsse frisch auf den Tisch

Gemeinsames Kochen der SHG Schwabach Typ 1

 

Elke (Popp), Leiterin der Geschäftsstelle des Diabetikerbundes Bayern e.V. und quasi im früheren Leben Diätassistentin, zog wieder sämtliche Register, um die eigene Selbsthilfegruppe, <link>Schwabach Typ 1, deren stellvertretende Leitung sie innehält, kulinarisch auf den Weg ins Geschmacksparadies zu geleiten.


Dass unser Diabetes nicht einhergeht mit „Diät darben“, hatte Elke den Fans schon immer bewiesen. Dennoch freute sich der Leiter, Klaus Walter, ganz besonders, nicht nur die alten „Nasen“, die Elkes Kochaufrufe wie Pilger annahmen und ihr überallhin folgten, begrüßen zu dürfen, sondern durchaus einige noch nie Dagewesene in der Schulküche von Gostenhof (dank stellv. Vorstandsvorsitzender und Landesschatzmeisterin Verena Hädrich, die an dieser Schule unterrichtet) herzlich willkommen heißen zu können.


Die Zugehörigkeit mit Schürzen des Diabetikerbund Bayern e.V. bezeugend, begannen alle, die ihr Gericht „gefunden“ hatten, mit der Vor- und Zubereitung im Verein mit Gleichhungrigen. Da Elke alles, was wiegbar war, abgemessen hatte, konnte man sich auf die Ausführung konzentrieren; die mitgebrachten scharfen Messer gingen erfolgreich in Einsatz; ob Putzen, Schälen oder Schneiden, jeder tat, wie geboten.


Der Beginn war etwas vorverlegt, weil viele Gerichte fertigzustellen waren (oder war es genau umgekehrt?). In jedem Falle wurden die Hack- und Rührgeräusche nach einiger Zeit ergänzt durch andere Sinneseindrücke und es durchströmten den Küchenraum bald erlesene Wohlgerüche, die die Vorfreude steigerten. Erstaunlich, dass trotz der unterschiedlichen Zeitbedürfnisse, die Gerichte alle weitestgehend synchron verzehrfähig waren und nach Eindeckung der Essplätze auch aufgetischt werden konnten.


Im einzelnen konnten genossen werden und es ging los mit Mini-Windbeutel - hier beim Brandteig ließ die Chefin nichts anbrennen; sie führte ihn selbst aus. Daraus wurden winzige Windbeutel geformt, die dann gebacken und anschließend mit Käse oder Lachs-Frischkäse pikant gefüllt wurden.


Als Salate waren angeboten, ein Frühlingsgemüse-Salat, dessen wesentliche feste Bestandteile Spargel, Kohlrabi und Karotten (alles Rohkost!) waren. Viele der Köche (, die den Brei nicht verdarben,) hatten erstmalig Spargel roh verzehrt und waren von der ungewöhnlichen Zusammenstellung des Rohgemüses begeistert. Für die meisten neu, war eine Getreidezubereitung, namens Ebly in Form des „Mediterraner-Ebly-Salat“. Es handelt sich hier um vorgegarten Weizen, der als Kochbeutel vorliegt und in wenigen Minuten gar ist. Durch Paprika und Cocktailtomaten geschmacklich ergänzt, erhält er seine scharfe Komponente durch Rucola (Rauke) und wird mit schwarzen Oliven abgerundet.


Als warme (Vor-)Gerichte waren geboten Spargelflammkuchen (Hefeteig), Hähnchentaler (Hackfleisch einmal anders und gröber) in ungewohnter Kombination mit Paprika, Chilischote, Gorgonzola und Mandeln, sowie Zitronen-Kalbsschnitzel (mariniert) mit Schnittlauch. Zu den beiden letzteren wurde als Beilage „Saarländische Kartoffeln“ gereicht. Diese werden als Kartoffelstifte kurz angebraten und dann mit Zwiebeln und Knoblauch zu Ende gegart. Das gereichte feine Gemüse nannte sich Spargelragout, wobei der Hauptbestandteil, 3 cm lange Spargelstücke, durch Karotten und Erbsen ergänzt und mit Kerbel/Petersilie kräuterlich abgeschmeckt wird.


Der Nachtisch wurde eingeleitet durch ein Erdbeer-Dessert (Quarkcreme, Erdbeeren, karamellisierte Mandelmasse), das in ausgebackene Filo-Tartes gefüllt wurde. Bei Filo-Teig handelt es sich um eine Art Blätterteig der durch Übereinanderlegen mehrerer Teigschichten erzielt wird. Diese werden dann in Muffin-Formen eingelegt, gebacken und wieder ausgelöst. Nach dem Erkalten wird die Erdbeer-Dessert-Masse kurz vor dem Verzehr eingefüllt, damit der Teig noch knusprig ist.


Wer glaubte, das war es nun, hatte die Rechnung ohne den Rhabarberkuchen mit Pistazien gemacht, der sich darbot, als tiefgeformter Hefeteig, in den die Quarkmasse mit Rhabarberstücken verfüllt wurde. Nach dem Backen wurden die überstehenden Rhabarberstücke mit aus Orangensaft und Johannisbeergelee eingedicktem Guss bestrichen.


Wie immer hatte Elke reichlich bemessen, so dass die übriggebliebenen Reste den mitgebrachten Schüsseln anvertraut wurden und daheim noch genossen werden konnten. Alle Köche/Esser waren begeistert und unsere Koch-Meisterin erhielt als kleine Aufmerksamkeit einen Warengutschein eines Einzelhändlers ihrer Wahl. Wie immer ging nach dem Mahl der Weg zurück in die Küche und es wurde abgespült und aufgeräumt.


Sofern Elke gewollt hätte, dass wir uns nicht mehr interessierten für das nächste Kochen mit ihr, hätte sie sich mit dieser vorzüglichen Zusammenstellung einen echten Bärendienst erwiesen. So freuen wir uns nicht nur für die Bereicherung der SHG durch sie, sondern auch durch die Steigerung des Gruppenerlebnisses. Wir werden gewiss zu gegebener Zeit wieder an sie appellieren mit ihrem sicheren Blick für Gutes für Diabetiker und ihrer Bereitschaft uns erneut mit einem gemeinsamen Kocherlebnis zu verwöhnen. Nochmals herzlichen Dank an Dich, liebe Elke. (KLaus Walter, SHG Schwabach Typ 1)