Berichte

1. Bayerischer Diabetesbericht vorgestellt

Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, stellte in der Pressekonferenz zum Jahresschwerpunktthema am 16. Mai in Nürnberg den 1. Bayerischen Diabetesbericht vor.

Darin wird deutlich, dass derzeit bis zu einer Million Menschen in Bayern aktuell wegen Diabetes in Behandlung sind. Geschätzt gibt es zudem noch 200.000 Menschen, die schon erkrankt sind, die Diagnose aber noch nicht gestellt wurde. Der Bericht zeigt auch: Die Zahlen werden weiter steigen!

Die Jahresschwerpunktaktion soll Prävention und Früherkennung verstärken, denn gerade der häufigsten Form, dem Diabetes mellitus Typ 2, ist man nicht hilflos ausgeliefert, sondern kann eine Menge zur Vorbeugung tun: Wichtig sind gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung - das gilt sowohl für die Prävention als auch für schon erkrankte Diabetiker. Die „stille Volkskrankheit“, der Typ-2-Diabetes, tut nicht weh, ist nicht sichtbar und bleibt deshalb lange unerkannt. Oft wird er erst diagnostiziert, wenn Folgeerkrankungen zum Arzt oder ins Krankenhaus führen. Früherkennung könnte viel Leid verhindern. In der Erkrankungshäufigkeit gibt es erhebliche regionale Unterschiede: So sind in Oberfranken prozentual deutlich mehr Menschen an Diabetes erkrankt als in Oberbayern. Auch dieser Bericht zeigt: Je niedriger der soziale Status, desto höher ist das Diabetesrisiko.

Typ-2-Diabetiker werden überwiegend vom Hausarzt betreut, nur 23,1 % der Typ-2-Diabetiker sind in Schwerpunktpraxen in Behandlung. Große regionale Unterschiede gibt es in der Versorgung mit Podologen: Während in Unterfranken statistisch ein Podologe auf 335 Diabetiker trifft, sind es in Mittelfranken 1.003!

Melanie Huml machte einen klaren Unterschied zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Bei Typ-1-Diabetes sind die Möglichkeiten der Prävention sehr begrenzt. Forscher versuchen seit Jahrzehnten, Auslöser der Autoimmunreaktion aufzudecken. Von den rund einer Million Diabetiker in Bayern sind nur etwa 30.000 Typ-1-Diabetiker, darunter bis zu 4.500 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.

Auch die Selbsthilfe und deren Bedeutung für den Einzelnen und als Interessensvertretung für die Gesamtheit der Diabetiker wird im Diabetesbericht deutlich herausgestellt. Der Deutsche Diabetiker Bund vertritt als einziger Verband die Interessen der Betroffenen im wichtigsten Entscheidungsgremium, dem „Gemeinsamen Bundesausschuss „G-BA“, das festlegt, welche Leistungen die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen.
Machen Sie sich selbst ein Bild von der Gesamtsituation in Bayern! Der 1. Bayerische Diabetesbericht steht im Internet kostenlos zum Download bereit: <link http: www.bestellen.bayern.de application>www.diabetes-bewegt-uns.de (Marion Köstlmeier)