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Schulgesundheitsfachkräfte - Lösungsansatz für eine bessere Schulgesundheit

Zu diesem Thema hatte Health Care Bayern e.V. am 19. Juli 2023 nach München eingeladen.

Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Technische Universität München, und ehem. Leiterin der BZgA, führte zum aktuellen Stand der „Schulgesundheit“ ein. Antje Radetzky, Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft, Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband, beleuchtete die Schülergesundheit aus der Perspektive der Lehrkräfte. Dr. med. Ulrike Horacek stellte das Modell Schulgesundheitsfachkräfte vor. Die Podiumsdiskussion ergänzten Emmi Zeulner, MdB, Vorsitzende von Health Care Bayern e.V. sowie die Schulgesundheitsfachkraft  Sybille Rudnik, AWO Potsdam.

Sie alle zeigten auf, in welchen Bereichen und mit welchen Aufgaben Schulgesundheitsfachkräfte zur Gesundheitsbildung und zu einer besseren Schulgesundheit beitragen und gleichzeitig Lehrkräfte entlasten könnten. Bereits hier wurde von den Referentinnen die erforderliche Unterstützung bei Typ 1-Diabetes mehrfach beispielhaft genannt!

Als Ansprechpartner und Vertrauensperson sind sie für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte vor Ort. Sie können unendlich wertvoll sein, bei akuten Gesundheitsproblemen, bei Unfällen, bei psychischen Schwierigkeiten sowie auch durch die Unterstützung von Kindern mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen, wie z.B. unseren Kindern mit Diabetes.

Es bestand Einigkeit, sich auf allen Ebenen im Bund und Freistaat für die baldige Implementierung von Schulgesundheitsfachkräften und natürlich deren verlässliche, angemessene Finanzierung einzusetzen.

Emmi Zeulner, MdB, wird einen Antrag beim Deutschen Bundestag einreichen. Sie forderte die Lehrerschaft auf, politischen Druck zu machen.

Antje Radetzky vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnen-Verband (BLLV) sprach die im Mai 2023 abgestimmte Positionsbeschreibung für Schulgesundheitsfachkräfte an. Der BLLV wird sich für dieses Thema einsetzen. In der Positionsbeschreibung sind diese Einsatzgebiete genannt:

  • Akutversorgung und erste medizinische Ansprechperson
  • Assistenz bei Medikamenteneinnahme und weiteren medizinischen Handlungen
  • Gesundheitswissen und gesundes Verhalten von Grundschulkindern und deren Familien stärken
  • Familien mit chronisch kranken Kindern entlasten und Entscheidungsfreiheit ermöglichen
  • Mitarbeit an gesundheitsfördernden Rahmenbedingungen der Schule
  • Aufbau und Ausbau von Netzwerkstrukturen im Gesundheitsbereich

(Klick zur ausführlichen Positionsbeschreibung)

Die anwesenden Gesundheitsfachkräfte Nadine Haunstetter, Stuttgart, und Melanie Effinger, Cottbus, legten dar, wie durch den Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften Kosten für unnötige Rettungseinsätze sowie berufliche Fehlzeiten der Eltern eingespart werden können. Auch würde dieses neue Arbeitsfeld für Pflegekräfte kein „Loch in die Pflege“ reißen – es wäre viel mehr ein familienvereinbares Einsatzgebiet für sie. Ihre Kompetenz würde somit genutzt und ginge nicht durch Abwanderung in pflegefremde Tätigkeiten verloren.

Wir waren mit Verena Hädrich, Stellv. Vorstandsvorsitzende und ehemalige Grundschullehrkraft, und Elke Popp, Geschäftsstelle Nürnberg und damit Mitkoordinatorin von DiaFoPaed, im Publikum vertreten. Beide haben die speziellen Belange und die aktuellen Probleme von Kindern mit Diabetes in der Schule in die Runde getragen und durch Beispiele untermauert.
 

Auch wir sehen im Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften eine gute Lösung für die selbstverständliche Inklusion unserer Kids mit Diabetes.

Was leisten Schulgesundheitsfachkräfte, wie sieht ihr Alltag aus? Das alles erfähren Sie in dieser Podcastfolge von diainfo.de mit Schulgesundheitsfachkraft Frau Kreutz-Dombrofski aus Frankfurt!

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