Berichte

Das Rechtsberatungsnetz des DDB Diskriminierung am Arbeitsplatz - ein Leserbrief aus „subkutan“

Diskriminierung gehört mit zum Schlimmsten, was einem am Arbeitsplatz passieren kann. Die ständige Schikane und Ausgrenzung durch Kollegen und Vorgesetzte hat dabei oft nur eines zum Ziel: Man soll zur Aufgabe seines Arbeitsplatzes gezwungen werden.

 

Von Kollegen plötzlich geschnitten

 

Genauso ist es mir ergangen. Nachdem ich jahrelang meinen Job gut gemacht hatte, wurde ich plötzlich von den Kollegen geschnitten, und es wurde negativ über meine Arbeit gesprochen. Und dies passierte so geschickt, dass ich davon zuerst nichts mitbekam und eines Tages nicht nur von meinen Kollegen, sondern auch von der Geschäftsleitung schief angesehen wurde. Erst versetzte man mich an einen anderen Arbeitsplatz, ich wurde zu keiner Besprechung mehr eingeladen, man verwehrte mir den eigenen PC usw. Dann bekam ich innerhalb eines halben Jahres fünf Abmahnungen, die inhaltlich völlig irrelevant waren. Dies gipfelte in meiner fristlosen Kündigung, die später noch in eine ordentliche Kündigung umgewandelt wurde.

Warum mir nun eigentlich gekündigt wurde? Ich bin der Überzeugung, dass es daran liegt, weil ich schon Mitte 50 bin und eine Schwerbehinderung durch meinen Diabetes habe.

 

Nicht aufgeben!

 

Ein halbes Jahr später wurde vom Arbeitsgericht entschieden, dass beide Kündigungen ungerechtfertigt waren. Sogar das Integrationsamt musste die unglaublichen Zustimmungen zur fristlosen als auch zur ordentlichen Kündigung zurücknehmen. Trotz alledem müssen wir noch weiterkämpfen, da mein Arbeitgeber mich über das Urteil hinaus nach wie vor nicht weiterbeschäftigen will.

In der Hoffnung, dass mein „Arbeitskampf“ für mich positiv endet, möchte ich allen Betroffenen, die sich in ähnlicher Situation befinden, Mut machen nicht aufzugeben, sondern für ihren Arbeitsplatz und ihre soziale Sicherheit zu kämpfen!

An dieser Stelle möchte ich mich beim Rechtsberatungsnetz des Deutschen Diabetiker Bundes bedanken, das mir in dieser schwierigen Situation hervorragend zur Seite gestanden hat und mich auch weiterhin unterstützen wird.

 

Ein Betroffener

 

Das bundesweite Rechtsberatungsnetz „Zucker im Blut – Recht im Leben“ des Deutschen Diabetiker Bundes bietet Ihnen als Mitglied rechtliche Beratung durch Rechtsanwälte, die aufgrund ihrer Spezialisierung über juristische und medizinisch-wissenschaftliche Kompetenz verfügen. Derzeit sind 20 Rechtsanwälte bundesweit aktiv, davon drei aus Bayern.

 

Die beteiligten Rechtsanwälte übernehmen die anfängliche juristische Beratung und bieten Hilfe und Unterstützung

  • in Widerspruchsverfahren
  • bei Diskriminierung am Arbeitsplatz
  • bei Problemen im Schwerbehindertenrecht
  • in Versicherungsfragen
  • bei Leistungen der Krankenversicherungen u.v.m.

 

Sie benötigen Unterstützung?
Die Erstberatung ist für Mitglieder im Diabetikerbund Bayern/DDB kostenfrei!

Zur Kontaktaufnahme zum Rechtsberatungsnetz wenden Sie sich bitte an die <link http: www.diabetikerbund-bayern.de kontakt _top>Landesgeschäftsstelle.