Wow! Schon wieder geht ein Jahr zu Ende! Und damit steht der Jahresrückblick auf die Aktivitäten des Netzwerks für Familien mit Diabetes-Kindern Regensburg/Oberpfalz an. Keineswegs eine alljährlich wiederkehrende Pflichtaufgabe! Vielmehr die Gelegenheit, mit Freude und Zufriedenheit gelungene Gruppenunternehmungen Revue passieren zu lassen und gleichzeitig kritisch zu betrachten, aus welchen Gründen der ursprüngliche Plan mitunter nicht aufgegangen ist.
Ein gewichtiger Grund mag sein, dass die Manifestation eines Diabetes Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen Familien häufig aus heiterem Himmel trifft. Das Familienleben wird gehörig durcheinandergewirbelt, die Alltagsroutine muss ggfs. angepasst werden, Betroffene selbst sowie ihre Familienangehörigen wollen bedarfsgerecht aufgefangen werden, Sorgen und Ängste, wie die zukünftige Entwicklung durch die Diagnose beeinflusst wird, brauchen Antworten, … Und jetzt sollen auch noch Termine und Angebote der Selbsthilfe wahrgenommen und im eh schon vollen Familienterminplaner untergebracht werden? Zugegeben - eine Herausforderung mehr! Andererseits: Wer sonst, wenn nicht Selbsthilfeaktive mit ihren individuellen Erfahrungen könnten Familien in dieser Situation zur Seite stehen? Zuhören, einordnen, Gelassenheit vermitteln, alltagstaugliche Tipps geben, Beispiele sein, wie eine glückliche, erfüllte Kinder- und Jugendzeit trotz und mit der T1D-Diagnose gelingen kann – ohne Selbsthilfeangebote würde eine wichtige Säule in der ganzheitlichen Unterstützung chronisch erkrankter Menschen fehlen!
Diese Säule festigen und pflegen wir bei jedem Netzwerktreffen. Umso bedauerlicher, dass im Jahr 2023 die Winterwanderung mit Spielplatzbesuch kaum Resonanz fand, die Fahrradtour ebenso wie der Biergartenbesuch mangels Beteiligung abgesagt werden musste – alles samt Selbsthilfegruppentermine mit familientauglichen Aktivitäten, die ganz unkompliziert Kontakte und Anknüpfungspunkte bieten könnten.
Der Besuch des #Kidskon in Frankfurt am Main – der einzige Kongress für Kinder und Jugendliche mit Diabetes und ihre Angehörigen in Deutschland mit informativem Vortragsprogramm, Industrieausstellung und tollen Mitmachaktionen – war als Gruppenunternehmung geplant und über die Selbsthilfeförderung der gesetzlichen Krankenkassen voll finanziert. Schade, dass die gemeinsame Busfahrt mangels rechtzeitiger Anmeldungen nicht zustande kam! Umso schöner die persönlichen Begegnungen und interessanten Gespräche auf der Messe vor Ort mit allen, die sich wacker per PKW nach Frankfurt aufgemacht haben.
Andere Netzwerktreffen wie z. B. im Gasthaus Parzefall in Burgweinting oder auch im Familienstützpunkt in Schierling waren gut besucht – gelingt evtl. ein reger Austausch besser bei leckerem Essen? Auf jeden Fall inklusive fachsimpeln über Kohlenhydrate und ihre Wirkung auf den Glukose-Verlauf! Schön waren die Treffen in unterschiedlicher Besetzung jedes Mal!
Damit auch zukünftig Familien mit Diabetes-Kindern von einer aktiven, funktionierenden Selbsthilfegruppe aufgefangen werden und profitieren können, wäre mehr Beteiligung wünschenswert! Insbesondere die „alten Hasen“, denen die Gruppe vor allem zu Beginn ihrer „Diabetes-Karriere“ hilfreich war, wären wieder gern gesehene Teilnehmer:innen bei zukünftigen Treffen. Nicht zuletzt hängt auch die finanzielle Förderung der Selbsthilfeangebote – für unser Netzwerk vom ZBFS und vor allem für Camp-Teilnehmer:innen vom Runden Tisch Oberpfalz – an regen Besuchen der Gruppentreffen. Ohne Gruppe keine Förderung! Wär‘ doch schade, wenn wir bereitstehende Mittel nicht abrufen könnten!
Daher an dieser Stelle ein Aufruf von Herzen an alle betroffenen Kinder und Jugendlichen mit Diabetes und ihre Angehörigen: werdet Mitglied im Diabetikerbund Bayern e. V. – der Interessenvertretung für Menschen mit Diabetes in Bayern! Beteiligt Euch aktiv an Vereinsaktivitäten und Veranstaltungen der Selbsthilfegruppen, gründet eine lokale Gruppe und setzt Euch im ganz ursprünglichen Sinne der Selbsthilfe ein: wir helfen uns selbst! Wir treten für uns und unsere Interessen ein! Damit auch in Zukunft unsere Anliegen gehört werden, Kinder und Jugendliche mit Diabetes keine Ausgrenzung erfahren, Menschen mit Diabetes auch im Alter selbstbestimmt versorgt werden – Diabetes-Selbsthilfe betrifft uns alle! Und ist dabei so vielfältig! Ein Blick auf www.diabetikerbund-bayern.de genügt für begeisternde Anregungen, wie Selbsthilfe für jeden Einzelnen hilfreich sein kann und welch‘ positive Wirkungen ehrenamtliches Engagement erzielt. Probiert’s einfach aus, bringt Euch persönlich ein und erlebt, wie wohltuend der Austausch und gemeinsame Unternehmungen mit Gleichgesinnten sind!
Frei nach dem Motto „Ich umarme lieber einen Menschen mit allen Sinnen als ein emotionsloses Smartphone!“ entsteht der Netzwerk-Jahresplan 2024! Aus den kreativen Vorschlägen der Netzwerkrunde beim Oktobertreffen werden attraktive Angebote geplant – immer verbunden mit der Hoffnung, dass all‘ der Zeitaufwand, unzählige Telefonate und E-Mails, verbindliches Festlegen von Terminen, etc. belohnt werden mit gut besuchten Netzwerktreffen.
Informationen und Auskünfte zu Angeboten des Netzwerks für Familien mit Diabetes-Kindern Regensburg/Oberpfalz gibt’s fast jederzeit hier:
Tel.: 09404/64 14 57
E-Mail: netzwerk.obertraublingdiabetikerbund-bayern.de
In diesem Sinne bis bald grüßt Euch
Marianne Magg
Berichte Kinder & Jugend Stories