Berichte

Jubiläum in Donauwörth: SHG feierte 15-jähriges Bestehen

Auf der Jubiläumsveranstaltung am 6. Dezember 2014 blickte die <link>Donauwörther Selbsthilfegruppe auf ihre 15-jährige Geschichte zurück. Im vom Ehepaar Harsch mitgestalteten Festgottesdienst mit Dekan Johannes Heidecker gedachte man auch der verstorbenen Gruppenmitglieder, die alle namentlich genannt wurden.


In Vertretung des erkrankten Wilhelm Pittig, Leiter, Gründer und Motor der Selbsthilfegruppe und Beisitzer im Vorstand des Diabetikerbund Bayern e.V., übernahm Richard Schulte, Leiter der Augsburger Typ-1-Selbsthilfegruppe, die Moderation der Veranstaltung.


Dank an Wilhelm Pittig


Wilhelm Pittig und die Selbsthilfegruppe Donauwörth werden im weiten Umfeld sehr geschätzt und so war allen, die einen Gruß entrichteten, gemeinsam, dass sie die unermüdliche Arbeit des Herrn Pittig hervorhoben, der seit Anbeginn die Gruppe zu einer Institution gemacht hat, deren Größe und Gewicht beachtlich ist, wofür ihm Dank abgestattet wurde.


Als gebührend Dankende erwiesen sich Stefan Rößle, Landrat des Donau-Ries-Kreises, Armin Neudert, Oberbürgermeister von Donauwörth, Gudrun Reißer, Geschäftsführerin der VHS Donauwörth, Johann Hiller, Direktor der AOK Donauwörth, und Franz Oppel, BRK Donauwörth.


Bernd Franz, Vorstandsvorsitzender des Diabetikerbund Bayern e.V. sprach ebenfalls Gruß- und Dankesworte. Mit dabei war auch Johann Kahle, früherer stellvertr. Vorstandsvorsitzender – er ist der Gruppe seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden.


Einen fundierten fachlichen Vortrag zum Thema „Bedeutung von Selbsthilfegruppen“ lieferte Dr. Dietmar Blechschmidt, Chefarzt des Stiftungskrankenhauses Nördlingen. Er, der als Arzt und persönlich Betroffener von zwei Seiten am Thema Diabetes hängt, konnte mit großer Überzeugung deren Bedeutung aus eigener Anschauung vermitteln. In seinem historischen Abriss der Selbsthilfe war sicher für viele neu, dass die erste Selbsthilfe in England zu Zeiten großer Hungersnöte entstand. Systematisch begann die Selbsthilfe in den USA mit zwei alkoholabhängigen Männern, die feststellten, dass sie sich sehr gut in ihrer Trockenheit unterstützen konnten, indem sie miteinander redeten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde diese Idee der Selbsthilfe auch bei uns in Europa heimisch, und sie ist in ihrer Einzigartigkeit auch gar nicht mehr wegzudenken.


Ein weiteres Vorstandsmitglied, Beisitzer und ebenfalls in der Selbsthilfe eingebunden, Klaus Walter, nahm das Thema zum Anlass, eine gelungene Definition für Selbsthilfe aus einem Singspiel („Uns allen blüht der Tod - ein Fest für die Lebenden“) darzubieten: „Und plötzlich sieht Dir einer zu;
ist ausgelaugt, genau wie Du - ein armer Mensch, ein armer Gott, ein Kind, ein Tier, kommt so zu Dir, und schämt sich nicht und bittet Dich, von Deinem Rest, von Deinem bisschen Leben noch etwas abzugeben, und glaubt ganz fest, dies sonderbare Teilen wird Euch beide heilen.“


Mit einem gemütlichen Teil bei Kaffee und Kuchen klang die Feier aus. Zuletzt durfte jeder der Anwesenden noch ein Geschenk, das Wilhelm Pittig für alle liebevoll gepackt und bereitgestellt hatte, mitnehmen. Allen Helferinnen und Helfern der Selbsthilfegruppe Donauwörth, die am Tag selbst oder im Vorfeld mitgeholfen und so wesentlich zum Gelingen der Jubiläumsveranstaltung beigetragen haben, ein herzliches Dankeschön!


Wir wünschen der Donauwörther Gruppe weitere erfolgreiche Jahre - und unserem Wilhelm Pittig gute Genesung (Klaus Walter).