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Wahlkampf in Bayern!

„Wir wollen das Ehrenamt fördern und bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen.“

„Wir wollen einen Ehrenamts-TÜV für neue Gesetze.“

So steht es im Wahlprogramm „Bayernplan“ der Bayerischen CSU festgeschrieben. Wie sieht die derzeitige Praxis hingegen aus?

Neben Feuerwehr, Sport- und all den geselligen und kulturell ausgerichteten Vereinen für die eine Verbesserung angedacht ist, sucht man das weite Feld der „Selbsthilfe“ vergeblich. Zählt wohl gesundheitsbezogene Selbsthilfe nicht zum Ehrenamt?

Diese und viele andere Fragen  müssen wir den KandidatINNen der CSU und den anderen Parteien stellen.

Warum? Gerade erschien der neue Leitfaden der Gesetzlichen Krankenversicherung zur Förderung der Selbsthilfe (kurz: GKV-Leitfaden), gültig ab 1.1.2014. Anders als immer wieder versprochen, wird die Bürokratie im Drumherum zur Selbsthilfegruppenförderung keinesfalls vereinfacht, sondern noch komplizierter und undurchschaubarer. Dabei sind diese Fördermittel gerade für die Selbsthilfegruppen zur Unterstützung ihrer Arbeit bestimmt!
Aber auch die Vorgehensweise um die Staatliche Förderung, einst relativ einfach, wird gerade im Verwendungsnachweis heute oft zum Spießrutenlauf, weil Abrechnungsposten, die früher immer übernommen wurden, jetzt im Nachhinein nicht mehr anerkannt werden und Geld zurückgefordert wird. Wobei diese nicht gewährten aber bereits ausgegebenen Kosten selbstverständlich nicht zulasten der Gruppen gehen können, sondern vom Diabetikerbund Bayern getragen würden – ein Vorteil für Selbsthilfegruppen, die unserem Verband angehören. Dennoch erschweren diese Unsicherheiten die Arbeit unserer Selbsthilfegruppenleiter erheblich. Wir wollen uns alle um die Menschen und deren Probleme kümmern und nicht unsere wertvolle Zeit an überschießende Bürokratie vergeuden.

Viele Bewerber wollen in den Landtag einziehen - davon 48 Personen neu. Dies gibt uns Gelegenheit, kritisch zu hinterfragen, wie die, die ein Amt anstreben, zu uns als Zusammenschluss von chronisch Kranken stehen. Deshalb: Gehen wir zu den Wahlveranstaltungen und stellen die Bewerber vor Ort.

Nicht nur die Vorstandsmitglieder sind aufgerufen, immer wieder mit den politischen Vertretern zu diskutieren und sie zur Idee der Selbsthilfe zu befragen und mit der immer weiter ausufernden Bürokratie zu konfrontieren, wo doch gerade Bürokratieabbau im Ehrenamt versprochen wird. Alle Diabetiker und deren Angehörige haben jetzt wieder bis zur Landtagswahl die Möglichkeit, für die neue Weichenstellung im Bezug zum „Ehrenamt“ aktiv zu werden.

Wir alle wollen mit unserer Krankheit ein gutes Stück Lebensqualität erleben.

Deshalb wollen wir nicht, dass Bayern Bayern bleibt, sondern wir wollen diejenigen sein, die nach „Ehrenamt und Ehrenamts-TÜV“ nicht nur „Etikette“ sind, sondern auch in der Praxis als wichtige Einrichtung im Gesundheitswesen anerkannt und unterstützt werden.

Bernd Franz, Landesvorsitzender