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DiabetesCamp 2014: Wir stürmen die Burg!

Über 50 Burgherren und Burgfräuleins zusammen mit Betreuern, Diabetesberaterinnen und Diabetologe stürmten am ersten August-Sonntag die Burg Wernfels. Sie liegt oberhalb des Brombachsees im fränkischen Seenland in der Nähe der Hopfenstadt Spalt. Mit diesem Domizil hatte unser Landesvater und Camp-Chef Bernd Franz gemeinsam mit Ehefrau Elisabeth ein ideales Kleinod für agile Kinder und Jugendliche mit Diabetes im Alter von 8 bis 17 Jahren gefunden.

Mit 18 Wechsel ins Betreuer-Team

Denken Sie jetzt vielleicht „Schade, mit 18 ist Schluss!“? Stimmt nur bedingt - ehemalige Teilnehmer dürfen gerne weiter mit dabei sein, müssen aber das „Lager“ wechseln und als Betreuer Verantwortung für eine Gruppe übernehmen, natürlich unterstützt von erfahrenen Betreuern - und das klappt gut, was schon mehrfach bewiesen wurde!

Kooperation mit Klinikum Nürnberg Süd

Zum ersten Mal fand das DiabetesCamp in Kooperation mit dem Klinikum Nürnberg Süd statt. Oberarzt Dr. Horst Seithe (Diabetologe) mit seinem Team - Laura Herding (Psychologin), Inge Frank und Sabine Schwertl (Diabetesberaterinnen) - übernahmen gemeinsam mit weiteren Diabetesberaterinnen (Anke Bimmer, Christine Fischer, Sigrid Gerlach) und Dr. Stricker, Diabetologe, die diabetologische Betreuung inkl. theoretischer und praktischer Schulung. Der Schwerpunkt lag in der aktiven Umsetzung des theoretischen Diabeteswissens in die Praxis, um im ganz normalen Alltag zuhause, in der Schule, unter Freunden, bei Hobbys und mehr selbstständiger und erfolgreicher handeln zu können: bekannte und unbekannte Lebensmittel richtig einschätzen, Insulinanpassung an verschiedene Aktivitäten, richtiges Handeln, wenn etwas aus dem Ruder läuft und die Werte nicht stimmen wollen, Lernen von anderen, gegenseitige Motivation, das Aushalten von Frust und sehen „bei den anderen läuft es auch oft nicht rund“ - all das und noch viel mehr zu vermitteln, ist Ziel unserer DiabetesCamps.

Lernen über Rollenspiele

Es zeigte sich schnell, wo Wissenlücken vorhanden waren, die dann gemeinsam und spielerisch geschlossen wurden. Viele Schulungsinhalte erarbeitete das Diabetesteam über Rollenspiele aktiv mit den Kindern und Jugendlichen. Mit Diabetes kann man leben, klar - aber einfach oder gar ein Zuckerschlecken ist das nicht, das wissen alle Typ-1-Diabetiker. Und: Der Diabetes ist Tag und Nacht dabei - Urlaub von ihm gibt es nicht. Er fordert ständiges Beobachten und Handeln. Einige Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ein „Kontinuierliches Glukose-Messsystem (CGM)“ zu tragen und aus den lückenlosen Rund-um-die-Uhr-Aufzeichnungen noch mehr über ihre Blutzuckerschwankungen zu lernen.

Dies alles war eingebettet in ein reichhaltiges Programm mit Spiel und Spaß und Ausflügen z.B. Geocaching mit dem „LBV“ auf der Vogelinsel im Altmühlsee. Ein besonderes Highlight am Samstag war das gemeinsame Tanzen mit unserer Bundesjugendreferentin Rebekka Weber, Turniertänzerin mit Typ-1-Diabetes, oder Sport mit Alexander Piel, mehrfacher Deutscher Meister in Karate und ebenfalls Typ-1-Diabetiker. Betreuer wie Kinder und Jugendliche machten mit vollem Engagement mit. So viel körperlicher Einsatz forderte natürlich auch manchmal Tribut in Form von Unterzuckerungen - auch das ist Alltag im Diabetikerleben. Der richtige Umgang und die Prävention von Hypos, sofern Bewegung im Vorfeld geplant war, ist ebenfalls ein wichtiger Baustein im täglichen Leben, denn auch für Diabetiker ist trotz des Risikos einer Unterzuckerung ein aktiver Lebensstil gesünder als passives Herumsitzen.

Schon wieder vorbei!

Am 2. Augustsonntag fiel allen das Abschiednehmen schwer - Teilnehmer und Betreuungsteam waren fest zusammengewachsen. Alle - ob Teilnehmer, Betreuer- oder Diabetesteam - haben viele neue Erfahrungen mit nach Hause genommen, die dort weiterwirken werden.


An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Dr. Horst Seithe mit seinem Diabetesteam vom Klinikum Nürnberg Süd, Dr. Dominik Stricker, alle Diabetesberaterinnen und Betreuer, alle in der Vorbereitung beteiligten Personen und alle Teilnehmer mit ihren Eltern.

 

Vielen Dank allen Förderern des DiabetesCamps

Wir danken allen Personen und Institutionen, die das DiabetesCamp Burg Wernfels in irgendeiner Form unterstützt haben. Ganz besonders bedanken wir uns für die finanzielle Förderung des Camps bei der

  • Arbeitsgemeinschaft (ARGE) gesetzliche Krankenkassen, Bayern
  • Bezirk Mittelfranken
  • Aktion Mensch