Neuigkeiten

Mit und ohne Behinderung – zusammen geht mehr!

 So lautete das Motto des Münchners Aktionstages zum europaweiten Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung am späten Nachmittag des 5. Mai auf dem Karlsplatz in München.


Die LAG Selbsthilfe Bayern, eine unserer Dachorganisationen, hatte diesen Aktionstag ganz neu konzipiert. Nicht Info-Stände, sondern „Tatorte“ zu den Themen „Schule“, „Arbeit“, „Freizeit“, „Wohnen“ und „Gesundheit“ zogen, Dank des endlich trockenen und sonnigen Wetters, viele Menschen ins Freie – und zu uns. Jeder „Tatort“ wurde von einem Team betreut. Neugierig, was jetzt die blutrünstige Zeichnung auf dem Boden mit z.B. „Schule“ zu tun hat, blieben viele stehen. Sie wurden gleich in ein Gespräch verwickelt und mit Informationsmaterial versorgt, denn zu jedem Tatort gab es mindestens zwei konkrete Steckbriefe bzw. Fallbeispiele.


Viele Passanten wurden sehr nachdenklich, denn sie sahen und erfuhren: Viele dieser Aktiven sind nicht behindert oder krank geboren – sie wurden es durch Unfall oder Krankheit im Laufe ihres Lebens! Und davor ist niemand gefeit – schon morgen kann ich selbst betroffen sein!


Wir waren beim Tatort Schule aktiv und mit drei Vorstandskollegen vertreten: Martin Ruff, der im Spurensicherungsdress und auf der Bühne den offiziellen Part übernommen hatte, verstärkt durch Marion Köstlmeier und Guido Stüper. So konnten wir doch einigen vermitteln, wo es für Kinder mit Diabetes bzw. Eltern und auch Lehrer Probleme gibt – und wie mögliche Lösungen, die für alle Beteiligen „gut“ sind, aussehen könnten.


Bei einem Rundgang über alle Tatorte wurden Politikerinnen und Politiker der bayerischen Landtagsfraktionen und des Stadtrates der Landeshauptstadt München ins Verhör genommen. Die gemeinsame Forderung: Bayern muss umgehend die „Tatorte verhinderter Teilhabe“ beseitigen und die UN-Behindertenrechtskonvention in allen Lebensbereichen wirksam umsetzen.

Ja, sie haben uns erneut zugehört, jedes Mal ist wichtig – mit viel Geduld und "immer wieder aufs Tablett bringen", kommen wir langsam und stetig voran.
Der Aktionstag 2017 hat mit seinem neuen, sehr lebendigem Stil viel mehr Menschen neugierig gemacht als die Veranstaltungen der letzten Jahre. Mitmachaktionen und ein flottes Bühnenprogramm mit tollen Darbietungen von Künstlern aus Mitgliedsorganisationen haben vielen gezeigt: Auch mit Behinderung ist vieles möglich!

Tatort-Begehung mit Politikern - hier am Tatort Schule.
Die Sitzplätze waren ständig belegt.
Tatort-Begehung mit Politikern - hier am Tatort Schule.