Erfolgreiches 1. internationales Fußballturnier in Deutschland
Ein guter Gastgeber sorgt für das Wohlergehen seiner Gäste, vielleicht macht er ihnen sogar Geschenke. Mithin hat sich der FC Diabetes als herausragender Gastgeber erwiesen, beim „K1ck without limits“, dem ersten internationalen Fußballturnier in Deutschland für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Die Stimmung entspannt, genug zu essen – und Geschenke verteilt hat der Verein zuhauf: Punkte nämlich. Am Ende standen seine Teams in allen Altersklassen auf den letzten Plätzen.
Rein vom Ergebnis her hätte es dieses Turnier also nicht gebraucht, und manch ein deutscher Kicker war nach manch einer Niederlage auch etwas frustriert. Aber beim „K1ck without limits“, das Ende Oktober in Neufahrn bei Freising stattfand, ging es nicht nur ums Gewinnen, sondern vor allem um den Spaß am Kicken und die Gemeinschaft mit anderen Menschen mit Diabetes. Insofern hat es dieses Turnier durchaus gebraucht.
Veranstaltet wurde es vom FC Diabetes e.V. Der Verein wurde 2023 gegründet – als Zusammenschluss fußballbegeisterter Kinder und Jugendlicher mit Typ-1-Diabetes und ihrer Eltern. Sie kommen aus ganz Deutschland mit Schwerpunkt Bayern. Das „K1ck without limits“ war sein erstes großes Turnier; mitgemacht haben knapp 90 Spielerinnen und Spieler aus Schweden, Ungarn, Polen, Deutschland und Österreich.
Was ein solches Turnier für sie besonders macht, sind die Erfahrung, dass sie mit ihrer Krankheit nicht alleine sind, und die Selbstverständlichkeit im Umgang mit ihr. Am Spielfeldrand Kisten voller Traubenzucker, in den Kabinen alarmpiepsende Handys, auf der Tribüne Eltern, die Erfahrungen austauschen, von schlimmen und beglückenden Erlebnissen erzählen und immer Zuhörer finden, die sie verstehen.
Dass das nicht selbstverständlich ist, wird klar, wenn man sich mit Manfred Wadenstorfer unterhält, Vorstandsmitglied des Diabetikerbund Bayern und als Zuschauer beim „K1ck without limits“ dabei. Bei ihm wurde als Kind ein Typ-1-Diabetes diagnostiziert und daraufhin das Fußballspielen verboten: zu gefährlich. Welch ein Kontrast zu heute, da viele Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes in Vereinen spielen – und beim „K1ck without limits“ ist diese Krankheit sogar Teilnahmebedingung.
Dazu kommt die internationale Verbundenheit: Am Nachmittag werden die Teams für ein zweites Turnier per Los neu zusammengestellt und international gemischt. Gecoacht wird in einem Mehr-Sprachen-Mischmasch, auf dem Feld funktioniert die Verständigung problemlos. Für die Gastgeber bringt dieses zweite Turnier einen Vorteil mit sich: So haben nun auch viele Kicker des FC Diabetes ihre Erfolgserlebnisse. (Kassian Stroh)
FC Diabetes e.V.
Auf der Homepage fcdiabetes.de lesen Sie einen ausführlicheren Bericht inkl. Links zu Ergebnissen und dem Artikel „Kick mit Ball und Pumpe“ in der Süddeutschen Zeitung.
Natürlich finden Sie dort auch alle Informationen über den FC Diabetes e.V. Der Verein freut sich über weitere Mitspielerinnen und Mitspieler.