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Erste Leo-Malcherczyk-Medaillen verliehen: Dr. G.-W. Schmeisl und Dr. Hermann Finck

Im Andenken an unser Ehrenmitglied und ersten Landesvorsitzenden Leo Malcherczyk (* 1923, † 2008), verleiht der Diabetikerbund Bayern e.V. ab 2014 jährlich die Leo-Malcherczyk-Medaille in Gold und Silber an Persönlichkeiten, die sich in der Selbsthilfe für die Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen besonders verdient gemacht haben.

Leo und Betti Malcherczyk


Leo Malcherczyk, von Beruf Sozialrichter, gründete in den 70iger Jahren den Landesverband Bayern im Deutschen Diabetiker Bund (DDB) und baute ihn gemeinsam mit seiner Frau Betti auf. Von 1976 bis 1980 war er Landesvorsitzender. Nach einigen Jahren Pause kehrte er im Jahr 1986 wieder in den Landesvorstand zurück, dem er bis zum Jahr 2000 in folgenden Ämtern angehörte: 1986–1990 Beisitzer, 1991–1996 stellv. Landesvorsitzender und 1997–2000 Beisitzer. Betti Malcherczyk begleitete von 1976 bis 1986 das Amt der Landesschatzmeisterin. Die Wurzel des Engagements der beiden rührte aus der Diabeteserkrankung einer ihrer Töchter.

Mehr als drei Jahrzehnte leistete Leo Malcherczyk aktive ehrenamtliche Arbeit im Diabetikerbund. Sein Hauptaugenmerk galt dem Bereich Sozial- und Arbeitsrecht – noch bis ins Jahr 2007 bot er dazu Beratungen in der Nürnberger Geschäftsstelle. Bei vielen Landesversammlungen klärte er engagiert über Rechte und Möglichkeiten auf und legte den Betroffenen nahe, ihre Ansprüche geltend zu machen.

Neben seinem Wirken in Bayern war er viele Jahre im Arbeitskreis „Arbeit und Soziales“ im DDB-Bundesverband und im Ausschuss Soziales der Deutschen Diabetes Gesellschaft aktiv. Mit diesem umfassenden Engagement und der konkreten Unterstützung von Mitgliedern war er Wegbereiter und Mitbegründer des heutigen bundesweit aktiven Rechtsberatungsnetzes „Zucker im Blut - Recht im Leben“.

Wegbereiter des Rechtsberatungsnetzes


Nach dem Mauerfall leistete er Starthilfe in den neuen Bundesländern. Viele Jahre war er in seinen Schwerpunkten Autor im Diabetes-Journal. Zusammen mit Hermann Finck verfasste er das Buch „Diabetes & Soziales“, das lange Zeit als Standardwerk in diesen Fragen galt.

Leo Malcherczyk hat für Betroffene viel Gutes getan. Dabei war er sehr bescheiden und wollte nie ins Rampenlicht gestellt werden. Für sein Engagement ehrte ihn die Deutsche Diabetes Gesellschaft mit der Gerhardt-Katsch-Medaille. Sie wird Persönlichkeiten verliehen, die sich in der Laienarbeit für Menschen mit Diabetes verdient gemacht haben.

Leo-Malcherczyk-Medaille in Gold:
Dr. med. Gerhard-W. Schmeisl

Dr. Schmeisl ist dem Diabetikerbund seit vielen Jahren eng verbunden. Er leitete bis zu dessen Schließung das „Diabetes-Zentrum Fürstenhof“ in Bad Kissingen. Heute ist er Chefarzt der Klinik Saale und der Deegenberg-Klinik, beide in Bad Kissingen. Legendär sind seine regelmäßigen Diabetikertage. Seit 2006 ist er aktives Beiratsmitglied im Diabetikerbund Bayern. Selbsthilfegruppen und Diabetikertage in ganz Bayern profitierten in vielen Jahren von seinen patientennahen und verständlichen Fachvorträgen, wie auch alle Leser des Diabetes-Journals im regelmäßigen „Diabeteskurs“.

Leo-Malcherczyk-Medaille in Silber:
Dr. med. Hermann Finck


Dr. Finck, Internist und Sozialmediziner, war 2003 bis 2007 stellv. Bundesvorsitzender im Deutschen Diabetiker Bund. Seit vielen Jahren ist er im Ausschuss Soziales der Deutschen Diabetes Gesellschaft als Vertreter des DDB aktiv und viele Jahre engagierte er sich im Arbeitskreis „Arbeit und Soziales“ im Bundesverband. Dabei bildete er Sozialreferenten aus, die ihr Wissen in die einzelnen Landesverbände trugen und dort den Mitgliedern aktive Unterstützung boten. Zusammen mit Leo Malcherczyk verfasste er das langjährige Standardwerk „Diabetes und Soziales“. Sein besonderer Arbeitsschwerpunkt ist „Diabetes im Straßenverkehr“. Auch ihm wurde, wie Leo Malcherczyk, die Ehrung mit der Gerhard-Katsch-Medaille zuteil.

Bernd Franz, Vorstandsvorsitzender des Diabetikerbund Bayern e.V., überreichte im Rahmen des Insulinpumpenträgertreffens am 26. April in Bad Kissingen die Medaillen an Dr. Schmeisl und Dr. Finck. Im Namen aller Diabetiker dankte er den beiden für ihr langjähriges Engagement für die Betroffenen und ihre Familien mit der Hoffnung auf noch viele Jahre weitere gute Zusammenarbeit.

Verleihung in Bad Kissingen

Beide Preisträger waren sehr gerührt und dankten sowohl auf der Veranstaltung wie auch in E-Mails danach für die Ehre, die ihnen hier zuteil wurde:

Dr. Schmeisl:
Noch einmal den allerherzlichsten Dank für diese Medaille, die ich gerne in Empfang genommen habe, da mein Interesse und Engagement bezüglich des Diabetes immer den Betroffenen selbst und ihren Lieben gegolten hat und sicher weiter gilt. Der „Diabetes“- speziell Anita Storch - hat mich nach Bad Kissingen gebracht und damit auch nach Bayern.
Mein Engagement für Patienten mit Diabetes gilt allen Menschen mit Diabetes. Deshalb habe ich auch schon früh angefangen zu schreiben. Das regelmäßige Zusammentreffen und der Austausch mit Betroffenen ist jedoch nach wie vor durch nichts zu ersetzen, weshalb ich in begrenztem Umfang immer noch relativ oft mit diesen zusammentreffe und Veranstaltungen wie das Insulinpumpentreffen organisiere, solange es mir sinnvoll erscheint und mir möglich ist.

Dr. Finck: Nach Rückkehr von der sehr schönen Veranstaltung am Samstag in Bad Kissingen möchte ich mich hiermit nochmals sehr herzlich für die Ehrung mit Überreichung der Leo-Malcherczyk-Medaille bedanken. Ich habe mich darüber sehr, sehr gefreut, zumal mit der Zusammenarbeit mit Leo Malcherczyk meine Beratungstätigkeit in den Bereichen Soziales, Sozialmedizin u.a.m. begann.

v.li.n.re.: Ulrike Finck, Dr. Hermann Finck, Dr. G.-W.Schmeisl, Christiane Schmeisl, Bernd Franz, Elisabeth Preisinger-Franz