Berichte

Datenschutz im Fokus der Selbsthilfegruppenleiterschulung

Am Freitag und Samstag, 19./20. Oktober, waren Mitglieder und Selbsthilfegruppenleiter zur Schulung nach Pleinfeld eingeladen.

Vorgesehen waren die sich im Jahresverlauf herauskristallisierten aktuellen Themen „Datenschutz für und in Selbsthilfegruppen“ und Workshops zu den Themen „Öffentlichkeitsarbeit und Marketing: Wie schaffen wir es besser, unsere Angebote und Mitgliederleistungen der Öffentlichkeit zu präsentieren, damit sie von der Bevölkerung und den Medien wahr- und angenommen werden? Und: Wie können wir bayernweit flächendeckende Präsenz erreichen?“ Ein weiteres vorgesehenes Workshop-Thema war die Verbesserung der internen Kommunikation über alle Verbandsebenen, um die Identifikation und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verband zu stärken.

Gut vorbereitet erklärten Marianne Magg (Netzwerk für Familien mit Diabetes-Kindern, Raum Regensburg) und Christoph Hädrich, beide beruflich mit Datenschutz befasst, was in diesem Zusammenhang für Selbsthilfegruppen zu beachten ist. Dabei gingen sie auf alle Fragen und Beispiele aus dem Teilnehmerkreis ein. So gab es bisher z.B. in vielen Gruppen Adresslisten, die an die Teilnehmer ausgegeben wurden – das ist jetzt definitiv nicht mehr möglich bzw. nur mit der Hürde der schriftlichen Einwilligung aller auf der Liste aufgeführten Personen! Aber: Natürlich dürfen die einzelnen Gruppenmitglieder untereinander ihre Kontakt-Daten austauschen! Wichtig ist auch, dass alle Teilnehmer die Verschwiegenheitspflicht innerhalb der Gruppe kennen und sich daran halten: In der Gruppe besprochenes bleibt in der Gruppe und wird nicht nach außen getragen. In diesem Zusammenhang vorgestellt und zur Mitnahme bereit gelegt wurde ein laminiertes Plakat mit einem wichtigen Hinweis zu Fotoaufnahmen und deren Verwendung: es sollte immer dann ausgelegt/gezeigt und von allen Teilnehmern zur Kenntnis genommen werden, wenn beim jeweiligen Treffen oder Ausflug Fotos bzw. Videos angefertigt werden.

So gab es noch mehrere individuelle Fragen aus den Gruppen heraus, die auch in die weitere Umsetzung des Datenschutzes vom Vorstand aufgenommen und in die Erarbeitung von Unterstützungsmaterialien für die Gruppen einfließen werden.

Wichtige Grundregeln:

  • Wenn irgendwo und für irgendetwas Daten erhoben werden, muss der Zweck klar definiert sein. Die Daten sind sicher und vor unbefugtem Zugriff aufzubewahren und nach erfülltem Zweck zu vernichten.
  • Generell gilt: Es ist auf Datensparsamkeit zu achten – Daten, die ich nicht für irgendeinen bestimmten Zweck benötige, sollte ich weder erheben noch speichern. Was nicht da ist, kann auch nicht in falsche Hände gelangen. Deshalb: Überlegen Sie immer, ob und warum bzw. wozu Sie welche Daten überhaupt sammeln/speichern. (z.B.: Anschrift: Verschicke ich etwas, z.B. das Jahresprogramm, per Post?).
  • Alle Verstöße gegen den Datenschutz – etwa das Liegenlassen einer Adressliste im Lokal, Verlust eines Datenträgers mit Adressliste usw. sind uns umgehend zu melden, am besten über die E-Mail-Adresse datenschutz@diabetikerbund-bayern.de, alternativ an die Geschäftsstelle. Diese Meldung MUSS zeitnah erfolgen!


Christoph Hädrich stellte anschließend zukünftige Änderungen im E-Mail-Verkehr und der Adressspeicherung für die Gruppenleiter vor. Dies wird nach und nach umgesetzt und geschieht in Absprache und enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gruppenleitungen. Datenspeicherort wird nicht mehr der private PC/Laptop sein. Zu diesem Thema finden Sie einige Materialien im internen Mitgliederbereich unserer Homepage unter „Für SHG-Leiter“. Ergänzungen sind in Vorbereitung. Gruppenleiter werden über E-Mail bzw. den Postweg über den aktuellen Stand informiert.

„Datenschutz“ und viele Fragen hierzu nahm am Abend sehr viel mehr Raum ein, als ursprünglich eingeplant. Und so zeigte sich, dass wir uns zu viel vorgenommen hatten. Das war am Samstagvormittag nicht mehr aufzuholen. Dort schafften wir zu den anderen Themen nur einen kleinen Bruchteil. Die Workshops werden wir am 30. März 2019 in Nürnberg nachholen. ALLE MITGLIEDER sind eingeladen - hier erfahren Sie mehr!

Datenschutz für Selbsthilfegruppen praxisnah und verständlich erklärt von Marianne Magg Bild: © Marion Köstlmeier