Berichte

SHG Röthenbach: Tagesfahrt ins kleinste Weinbaugebiet Bayerns

Der ehemalige Pfarrer Thomas Kirsch hatte wieder zu einer besonderen Tagesfahrt geladen. Wir, die Mitglieder der Röthenbacher Selbsthilfegruppe (SHG), ließen sie uns nicht entgehen.

Bei strömendem Regen bestiegen wir am 19. Oktober den Bus, was unsere Laune aber keinesfalls trübte. Die Fahrt führte über die A3 und A 93 nach Süden. Als wir bei Sinzing die Donau, den „Weißwurstäquator“, überquerten, hörte der Regen auf und die Sonne kam hervor.

Kloster Mallersdorf

Erste Station war Kloster Mallersdorf. Das ehemalige Benediktiner-Kloster ist heute das Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie in Mallersdorf, Diözese Regensburg. Laut den Ordensregeln müssen sich die Nonnen von Mallersdorf weitgehend selbst versorgen. Doch nicht nur die hauseigene Bäckerei, die Metzgerei, die Landwirtschaft mit Viehbetrieb und die Imkerei sorgen für das leibliche Wohl der Nonnen: Auch einen eigenen Brauereibetrieb besitzt das Kloster Mallersdorf. Und dort gibt seit Ende der 1970er Jahre Schwester Doris den Ton an. Sie braut helles Vollbier mit bis zu 14 % Stammwürze, das uns zur Begrüßung auch gleich gereicht wurde.

Die geplante Klosterführung musste leider aufgrund des Festgottesdienstes anlässlich der 150 Jahr-Feier der Armen Franziskanerinnen in Mallersdorf ausfallen. So konnten wir die imposante Anlage nur von außen bestaunen. Das Mittagessen fiel natürlich nicht aus und war im Klosterbräustüberl vorzüglich.

Wallfahrtskirche Bogenberg

Danach fuhren wir weiter zum Bogenberg, um die dortige Wallfahrtskirche zu besichtigen. Nicht nur die Kirche, sondern auch ihre Geschichte ist besonders erwähnenswert. Die Holzkirchener Kerzenwallfahrt gehört zu den großen brauchtümlichen Darstellungen der Pfingsttage in Niederbayern.

Fußwallfahrt an Pfingsten

Dabei handelt es sich um eine Fußwallfahrt, die am Pfingstfreitag in Holzkirchen startet, über 75 km zum Heiligtum auf den Bogenberg führt und dort am Pfingstsonntag endet. Sie wird schon seit über 500 Jahren durchgeführt. Die Kerze, ein von Wachs umwickelter, fast 13 m langer und ein Zentner schwerer Fichtenstamm, wird während der Wallfahrt auf der Schulter zweier Träger und an manchen Streckenabschnitten stehend von einem einzigen Mann alleine getragen.

Nach so viel Geschichte stärkten wir uns wieder bei Kaffee und Kuchen, Bier, Wein oder anderen Getränken. Das taten wir im Biergarten Moosburger inkl. herrlicher Aussicht auf den Gäuboden und die Donau.

Zum Abschluss dieses wunderschönen Tages ging es noch zum kleinsten Weinbaugebiet Bayerns, Kruckenberg. Es gehört zu den ältesten Weinbauorten Bayerns. Kruckenberg kann auf 1.300 Jahre Weinbautradition zurückblicken. Und noch heutzutage trägt der Regensburger Landwein hier die Kurzbezeichnung „Kruckenberger“.

Beim deftigen Abendbrot mit musikalischer Umrahmung ließen wir es uns in der Weinstube „Zum Kruckenberger“ gut gehen. Es wurde sogar das Tanzbein geschwungen. Es war ein schöner, erlebnisreicher Tag, darüber waren wir uns auf der Heimfahrt alle einig. (Brigitte Laue)

Gemeinschaft, voneinander lernen, miteinander viel erleben - die Röthenbacher Selbsthilfegruppe © Brigitte Laue