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Schon gegen FSME geimpft? Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml rät zur Zecken-Impfung

"Lassen Sie sich gegen die von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) impfen. Von April bis Oktober ist das Ansteckungsrisiko am größten." Deshalb ist es jetzt höchste Zeit für eine Schutzimpfung." Das riet Melanie Huml bei einer Pressekonferenz im März in Bamberg.


Die Zahl der FSME-Fälle in Bayern sei im Jahr 2017 deutlich gestiegen ist - und zwar auf 234 Fälle. Im Jahr 2016 waren es nur 159, im Jahr 2015 128 Fälle.


Experten zufolge infizieren sich 90 Prozent der an FSME Erkrankten bei Freizeitaktivitäten. Die Ministerin unterstrich: "Gerade wer sich oft in der Natur aufhält – sei es beim Sport, beim Wandern oder im eigenen Garten - sollte sich impfen lassen." Das gilt für Kinder und Erwachsene.


FSME-Risikogebiete in Bayern


Seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 wurden immer mehr Regionen in Bayern zum FSME-Risikogebiet erklärt. Aktuell sind bereits 83 von 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten FSME-Risikogebiet. (Bayernkarte mit Risikogebieten)


Die Ministerin erläuterte: "Aktuell ist in Bayern nur etwa ein Drittel der Schulanfänger gegen FSME geimpft. Gerade Kinder zwischen fünf und neun Jahren sind aber besonders häufig betroffen. Daher empfehle ich den Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder beim Kinderarzt überprüfen zu lassen." Schon im Januar wies sie auf die Wichtigkeit der Impfung für ältere Menschen hin - gerade sie sind von schweren Verläufen betroffen.


Drei Impfungen zur Grundimmunisierung


Dr. Markus Frühwein, Vorstandsmitglied der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen, erläuterte bei der gemeinsamen Pressekonferenz: "Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften bereits ein Schutz. Dieser ist für die laufende Saison zunächst ausreichend."


Borreliose - keine Impfung möglich


Zecken können auch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen. Bei ihr kann es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nervenentzündungen kommen. Seit Beginn der Meldepflicht am 1. März 2013 wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 20.102 Fälle von Lyme-Borreliose gemeldet (Stand: 05.03.2018). Im vergangenen Jahr (01.01.2017 bis 31.12.2017) waren es 3.535 Fälle von Lyme-Borreliose. Gegen Borreliose schützt keine Impfung, sie kann aber gut mit Antibiotika therapiert werden. Huml betonte: "Je früher dies geschieht, umso besser. Zudem ist es wichtig, Zecken möglichst schnell und mit einem dafür geeigneten Werkzeug zu entfernen."

Hinweise/Tipps der Redaktion:

  • Auch für Erwachsene ist die FSME-Impfung möglich und wichtig!
  • Es sind für alle Altersgruppen Nachimpfungen in regelmäßigen Abständen nötig - fragen Sie Ihren Kinder- bzw. Hausarzt - Impfpass nicht vergessen!
  • Draußen toben, Natur erleben und begreifen - das ist wichtig für unsere Kinder! Viel ungesünder ist zu viel Sitzen in Innenräumen - vor Fernsehgeräten, Computer und Co - nicht nur für die Kinder, sondern für uns alle.
  • Suchen Sie nach dem Aufenthalt im Freien den ganzen Körper nach Zecken ab. Sie verstecken sich besonders gerne an dünnen, warmen Hautstellen, wie z.B. Kniekehlen, Bauch- und Brustbereich, Kopf, Haaransatz und Nacken!
  • Sollten Sie eine Zecke finden: Entfernen Sie sie schnellstmöglich ohne sie zu quetschen. Dafür gibt es spezielle Zeckenkarten oder Zeckenzangen (z.B. in Apotheken). Oder Sie greifen sie mit einer Pinzette möglichst nah am Kopf und ziehen sie heraus. Desinfizieren Sie die Stelle danach und beobachten Sie sie in den nächsten Wochen - sollte sich ungewöhnliches ergeben, gehen Sie bitte zum Arzt!

 

Weitere Informationen gibt es:
Auf dieser Seite des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege und www.zecken.bayern.de (PM STMGP)